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Asyl: Petershausen macht sich bereit
75 interessierte engagierte Bürger kamen am 17. November 2014 zu der von
Bürgermeister und Gemeindeverwaltung angebotenen Veranstaltung zur
Helferkreis-Gründung "Asyl". Auch bei uns hier in Petershausen ist eine
Siedlung für etwa 50 Menschen geplant, die in ihrem bisherigen Heimatland nicht
mehr leben können und nach Deutschland gekommen sind. Für sie wird am Heimweg
ein Container-Dorf vom Bezirk Oberbayern bzw. dem Landratsamt aufgebaut und mit
den wichtigsten Utensilien ausgestattet. Für Wasser, Strom und
Internet-Verbindung möchte unsere Gemeinde sorgen.
Wahrscheinlich
werden diese Menschen irgendwann nach Weihnachten dann hier sein - und brauchen
die Hilfe von uns Einheimischen. Zum einen geht es darum, die ziemlich dürftige
Ausstattung mit ein bisschen mehr Komfort zu verbessern - durch zusätzliches
Besteck, Geschirr, größere Kochtöpfe, Bettwäsche, Radio- und Fernsehgeräte,
Winterkleidung und -schuhe, Fahrräder und so weiter. Hilfe müssen wir vor allem
beim Umgang mit Behörden anbieten oder auch beim Gang zum Arzt.
Die Asylsuchenden erhalten von unserem Staat Leistungen entsprechend dem niedrigsten Sozialhilfesatz. Aber viele möchten unbedingt arbeiten und wenigstens ein bisschen dazu verdienen: Das ist ab dem ersten Tag möglich mit gemeinnützigen 1-Euro-Jobs und nach drei Monaten auf dem freien Arbeitsmarkt.
Den meisten ist allerdings nicht nur unsere Sprache fremd - viele können auch kein Englisch -, sondern vor allem unsere Kultur und unsere Verhaltensweisen. Ganz explizit wurde von Georg Weigl, dem Helferkreis-Gründer in Markt Indersdorf, darauf hingewiesen, dass es gilt, die Menschen vor Schuldenfallen zu warnen, indem sie z.B. irgendwelche überteuerten Handy-Verträge abschließen.
Ohne Hilfe von Ehrenamtlichen ist das nicht zu leisten, aber diese Hilfe muss gut durchdacht und koordiniert sein. Dies kann von der Gemeindeverwaltung (Frau Zull) übernommen werden. Zum Sammeln der verschiedenen gespendeten Gegenstände ist an ein Lager gedacht, damit die Sachen auch an der passenden Stelle ankommen und sich nicht womöglich Zwischenhändler einschalten oder Streit entsteht. Am allerwichtigsten ist aber, dass wir den Asylsuchenden offen und freundlich gegenüber treten und ihnen zeigen, dass sie willkommen sind und dass ihre Flucht vor unerträglichen, lebensbedrohenden Zuständen in ihrer alten Heimat hier in Petershausen erst einmal zu Ende gegangen ist.
Von Christa Jürgensonn, 18.11.14
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