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Helferkreis Asyl beim Marktplatzfest
Marktplatzfest
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Beim Marktplatzfest in Petershausen am 14.09.19 wird der Helferkreis Asyl zwischen 16 und 19 Uhr einen Stand aufbauen, um über Ist-Stand und manche Erfolge bei der Integration unserer neuen Mitbürger zu informieren. Man hofft auf rege Teilnahme der Betroffenen, die Kontakt mit anderen Besuchern aufnehmen können und darüber berichten, was in unserer Gemeinde gut klappt und was besser laufen könnte.

Der Helferkreis Asyl blickt nun auf gut vier Jahre Arbeit zurück. Im Mai 2015 ging es los. Es gab viele Aktive, die die diversen "Baustellen" bedienten, und unterschiedlichste Tätig­keits­bereiche, die immer wieder angepasst werden mussten. Als Beispiele seien hier genannt: Viele Deutschkurse von Ehrenamtlichen, Zusammen­arbeit mit Behörden im Landkreis zwecks Wohnen, Weiterbildung und Arbeitssuche, Reparatur und Übergabe von gebrauchten Fahrrädern - nach Verkehrsunterricht, Versorgung mit lebens­erleichternden Utensilien, Begleitung zu Allgemein- und Fachärzten, Begleitung zu "Interviews", Kontakte zu Jobcenter und Arbeitsagentur, Gespräche mit Schulleitungen und Lehrern wegen einzelner "Problemfällen", Nachhilfe in Deutsch und verschiedenen Schulfächern, Hilfe bei Jobsuche und Bewerbung, Kontakt­aufnahme zu möglichen Arbeitgebern, der so wichtige überregionale Austausch und die Teilnahme an verschiedenen Initiativen von Helferkreisen auf Landesebene.

Es wurde auch einiges erreicht, z.B. bestandene Deutschprüfung mit unterschiedlichem Schwierig­keitsgrad, Schulabschluss Mittel­schule, Lehrstelle als Schreiner, Lagerist, Landmaschinen-Mechatroniker, Spengler, Schlosser, Friseur, Pflegehelfer, Einzel­handels­kaufmann, abgeschlossene Berufs­ausbildung als Verkäufer mit unbefristeter Anstellung, feste Stelle als Mitarbeiter beim Bauhof Peters­hausen, Hochschul­abschluss als Ingenieur im Bauwesen und gut dotierte Stelle in der Industrie.

Alle Petershausener Asylanten gehen zur Arbeit oder in die Schule. Wer nicht arbeitet, hat keine Arbeitserlaubnis. Die Bedingungen dazu sind nicht überall gleich, sondern land­kreisabhängig, was zu vielen Ungerechtig­keiten führt. Deshalb wurde von Asylhelfern eine Petition an den Bayerischen Landtag gestartet. Die genaue Formulierung wird beim Marktplatzfest ausliegen und natürlich auch Unterschriften­listen.

Außerdem wird an dem Stand als Beispiel für gelungene Integrationsarbeit ein Lehrer der Berufsschule Dachau gemeinsam mit einem Schüler ein Werkstück der letzten Klasse vorstellen: Der "Solarkasten" wurde Stück für Stück von jedem Schüler gefertigt. Die Arbeitsschritte und deren Sinn werden erläutert und seine Funktionen erklärt. Damit soll gezeigt werden, wie breit das Lernspektrum in unseren Schulen gefächert sein kann. Darüber hinaus wird ein Betroffener seine Werkstücke aus seiner Schreinerlehre vorstellen und die verschiedenen Arbeitsschritte erklären.

Der Helferkreis Asyl hofft auf gute Gespräche und vor allem auf wachsendes Wohlwollen in der Bevölkerung, damit die Integration unserer "Neubürger" weiter voranschreiten kann.  Er braucht aber auch neue Helfer, die sich um Einzelne kümmern können! Viele der neuen Mitbürger können leider immer noch nicht genug Deutsch, um sich weiter zu qualifizieren. Sie sind daher nur als Hilfsarbeiter in großen Betrieben beschäftigt - und das meist über Personal­vermittlungen, was oft schlechte Arbeits­bedingungen mit sich bringt.

Wohn-Container
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Alle Bewohner in der Container-Wohnanlage leiden unter den dortigen Bedingungen: Es gibt keine Rückzugs­möglich­keiten, es gibt keinen Platz, wo man ruhig lernen kann. Viele haben inzwischen eine Bleibe­perspektive, weil sie anerkannt sind, und sollen aus der Wohnanlage ausziehen. Sie möchten gern in Petershausen bleiben, finden aber keine Wohnung. Der Helferkreis sucht günstigen Wohnraum und hilft bei Gesprächen mit Vermietern und bei der Einrichtung, er bleibt als Ansprech­partner auch später erreichbar.

Von Christa Jürgensonn, 10.09.19


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