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Dachfläche optimal nutzen
Solarthermie oder Photovoltaik? Oder beides? Was geht auf meinem Dach? Darüber sollte der Vortrag von Karl Weber vom CARMEN e.V. aufklären, zu dem das Energieforum Petershausen e.V. und das Landratsamt Dachau am 05.03.18 eingeladen hatten.

SolardachRund 40 Zuhörer waren ins Cafe Landleben des Zentrums für Familien in Petershausen gekommen. So mancher war vielleicht von den detaillierten Grafiken und Tabellen auf den vielen Folien von CARMEN (Centrales Agrar-Rohstoff-Marketing- und Energie-Netzwerk e.V., Landshut) überfordert, obwohl sie gut erklärt wurden. Sie waren notwendige Grundlage für die Schlussfolgerungen und Beispiel-Rechnungen für Privathaushalte in Einzelhäusern oder Doppelhaushälften.

Der durchschnittliche Wärmebedarf wird allgemein nach der Wohnfläche berechnet, nämlich etwa 160 kWh/m²a (Kilowattstunden pro Quadrameter und Jahr). Dazu kommen 12,5 kWh/m²a fürs Warmwasser und 2300 kWh pro Jahr für Strom in einem typischen 2-Personen-Haushalt pro Person. Das ist viel und mit der eigenen Dachfläche auf älteren Gebäuden kaum zu schaffen. Im Vergleich zu einem neu geplanten Haus rechnet man für Altbauten mit der zehnfachen Menge an Wärmebedarf. Da die Wohnfläche pro Person in Deutschland ständig zunimmt und außerdem für die Zukunft mit einem Anstieg der Elektromobilität zu rechnen ist, sollten möglichst viele Dachflächen für die Erzeugung von Energie genutzt werden.

Bei Photovoltaik kann man optional mit einem Speicher-Akku (z.B. 4 kWh) arbeiten, wofür auch die Batterie eines geparkten Elektroautos dienen kann. Aufgrund des Preisverfalls von Photovoltaik-Zellen in den letzten Jahren ist sogar eine Volleinspeisung ins Netz auch heute noch rentabel.

Für Heizung und Warmwasser können Solarthermie-Module die vorhandene Heizung ergänzen. Man benötigt dazu einen großen Speichertank (z.B. 800 Liter) mit einer Rohrspirale als Wärmetauscher, in der das heiße Glykol-Wasser-Gemisch vom Dach das Heizungswasser erwärmt und dieses außerdem noch das Trinkwasser in einer weiteren Rohrspirale erhitzt. Wegen der geringen, rasch ausgetauschten Wassermenge in dieser Spirale besteht anders als bei einem herkömmlichen Boiler keine Legionellen-Gefahr.

PV-AnlageIdeal für Solarthermie eignet sich eine Heizung mit niedriger Vorlauf-Temperatur, etwa eine Fußbodenheizung. Bei 100 kWh/m² im Jahr sind so 35 % durch die Solaranlage erreichbar, wenn sie halbwegs nach Süden ausgerichtet ist.

Eine Anlage ohne Heizungsunterstützung, die nur zur Trinkwasser-Erwärmung dient, ist dagegen kaum lohnend. Berücksichtigt man auch die Herstellung der Solarmodule, der Leitungen und des Speichers, wird damit kaum CO2 eingespart.

Solarthermie-Module sollten möglichst steil montiert werden, ggf. mit Aufständerung, denn Wärme wird vor allem im Frühjahr und Herbst benötigt, wenn die Sonne flach steht. Der größte Photovoltaik-Ertrag wird dagegen im Sommer bei hohem Sonnenstand erzielt, so dass hier ein flacheres Dach günstiger ist.

Als Fazit empfahl Karl Weber, man solle Randbedingungen und Anforderungen im Einzelfall genau prüfen, dabei die bestmögliche Technik kombinieren (Solarthermie mit Heizungs-Unterstützung, Eigenverbrauch bei Photovoltaik) und bei Neubauten von vornherein das Konzept gut durchdenken.

Von Christa Jürgensonn, 17.03.18


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