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Keyless Go - Ohne Schlüssel
Im Laufe der letzten Wochen wurden in der gesamten Region immer wieder hochwertige Fahrzeuge von Herstellern wie Audi, Mercedes und BMW  gestohlen - in Karlsfeld, Allershausen, Schrobenhausen, Hilgertshausen-Tandern, Pfaffenhofen und anderswo. Gemeinsames Merkmal der geklauten Pkws ist das System "Keyless Go".

Dieses System tut (leider) genau das, was der Name sagt: Man braucht keinen Schlüssel, um mit einem damit ausgestatteten Fahrzeug wegzufahren.

AutosSobald man sich dem Türgriff auf ein paar Zentimeter nähert, wacht das Öffnungssystem per Näherungs-Sensor aus dem stromsparenden Schlaf-Modus auf und sendet auf einer Frequenz zwischen 20 und 130 kHz einen Anfrage-Code aus. Der meist in einer Tasche mitgeführte Schlüssel erkennt dieses und antwortet seinerseits auf 433 oder 868 MHz mit einem Antwort-Code, den er aus einer festen Zuordnungs-Tabelle holt.

Der herkömmliche mechanische Schlüssel, der oft den Keyless-Go-Transponder enthält, wird nur noch in Notfällen benutzt, wenn das Keyless-Go-System versagt - er kann normalerweise in der Tasche bleiben.

Ganz ähnlich funktioniert auch der Motor-Start per Knopfdruck, nur muss der Transponder sich hierzu im Innenraum des Fahrzeugs befinden. Beim Verlassen des Autos können die Türen vom System automatisch wieder verriegelt werden.

Das klingt alles toll und bequem. Aber auch ADAC-Experten sagen seit langem, das System sei alles andere als sicher. Da das Anfragesignal oft dauerhaft vom Fahrzeug ausgesendet wird, können Diebe leicht feststellen, wo sich genaueres Hinsehen lohnt. Sie müssen sich auch nicht direkt neben dem Fahrzeug befinden, da über einen Repeater (Bauteile-Wert unter 100 Euro) eine Reichweiten-Verlängerung zum Mithören des Funksignals bis auf einige hundert Meter möglich ist. Mit Hilfe der festen Code-Tabelle gelingt es dann leicht, ein Signal zum Öffnen der Türe und sogar zum Starten des Motors zu erzeugen.

Natürlich ist auch ein herkömmlicher Funk-Autoschlüssel gefährlich, wenn man beim Abschließen nicht die Reaktion der Blinkleuchten kontrolliert: Ein absichtlich im Umkreis von hundert Metern oder mehr ausgesendetes Störsignal kann verhindern, dass das Fahrzeug versperrt wird, und so kann es leicht ausgeraubt werden.

Aber erst Keyless Go macht in seiner bisherigen, unsicheren Form sogar das Wegfahren für Diebe zum Kinderspiel: Sicherheit und Bequemlichkeit schließen sich eben leider oft gegenseitig aus.

Von Herwig Feichtinger, 21.02.18


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