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Zwei Fragen an NKD
Für die Petershausener Aktiven der Agenda 21-Gruppe ist es wie ein Schlag ins
Gesicht, dass in Folge von Schlecker nun NKD neben Norma gezogen ist. Aus
unterschiedlichsten Quellen ist bekannt, dass NKD nur deshalb mit derart
niedrigen Preisen werben kann, weil keine Rücksicht auf menschenwürdige
Arbeitsbedingungen in Produktion und im Verkauf genommen wird.
Die
Agenda-Gruppe setzt sich seit Jahren für faire, zentrumsnahe und regionale
Vermarktung von Waren ein. Sogar ein Fairkaufladen kann sich bei uns halten.
Auch in den Ausarbeitungen des Klimaschutz-Leitbildprozesses unserer Gemeinde
wird darauf ein Schwerpunkt gesetzt; deshalb dieser offene Brief mit der Bitte
um Antwort auf zwei Fragen.
OFFENER BRIEF
An die NKD Vertriebs GmbH, Geschäftsführung, Bühlstr. 5-7, 95463 Bindlach
Sehr geehrte Damen und Herren,
in Petershausen wurde vor kurzem eine NKD-Filiale eröffnet. Bisher ist uns NKD
als Ladenkette bekannt, die dem Kunden Bekleidung zu Tiefstpreisen anbietet. Es
steht zu befürchten, dass diese Ware in Massen in Ländern mit niedrigem
Lohnniveau und unter Bedingungen hergestellt wird, die den Arbeitern kein
menschenwürdiges Leben ermöglichen. Darüber hinaus ist uns nicht bekannt, dass
NKD ausdrücklich auf Kinderarbeit verzichtet.
Für viele Menschen in Petershausen ist "Nachhaltigkeit" nicht nur ein Begriff, sondern ein Wert, nach dem sie leben und leben lassen wollen. Deshalb möchten wir Sie bitten, folgende Fragen zu beantworten:
Für eine baldige Antwort sind wir dankbar.
Mit freundlichen Grüßen,
Christa Jürgensonn, Kommunale Agenda 21 Petershausen, 09.03.13
ANTWORT VON NKD
Auf den obigen offenen Brief haben wir am 23.03.13 eine Antwort von NKD erhalten. In einem sehr ausführlichen Schreiben mit fast vier Seiten, das wir aus Platzgründen hier nicht vollständig im Wortlaut wiedergeben, wird erklärt, dass man alle Arbeitsschutzbestimmungen in den Herstellerländern und auch beim Handel einhält, dass man auf Kinderarbeit "selbstverständlich" verzichtet und dass über Menschen, die für NKD arbeiten, nicht bekannt ist, dass sie ein unwürdiges Leben führen. Man erklärt im Detail, dass man für die Herstellung von Textilien für die westliche Welt seit Jahren und gern auf die Kompetenz von asiatischen Ländern zurückgreift, so wie die meisten bekannten Mode-Labels auch. Man sei hier wie dort zertifiziert und arbeite nur mit solchen Unternehmen zusammen. Außerdem wurde das 124seitige Arbeitsschutzgesetz von Bangladesch mitgesandt (Bangladesh Labour Act, 2006).
Am Ende des Schreibens heißt es: "Trotzdem ist uns Ihr offener Brief Anlass, unser Tun weiterhin kritisch zu hinterfragen."
Die letzten fünf vorherigen Beiträge:
> Nachhaltigkeit als Weg und Ziel
> Mobil-Nutzung des Web im Trend
> Das Web als Chance für Vereine