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Gedanken zur PV-Anlage in Lindach
Klimawandel ist eine globale Tatsache: Die mittlere globale Temperatur steigt gegenüber der vorindustriellen Zeit ständig an. Ziel aller Staaten ist es, diesen Tem­peratur­anstieg unter 2 °C zu halten (Paris). Derzeit liegen wir bei +1,2 °C über dieser vorindustriellen Temperatur. Die Auswirkungen des Klimawandels sind:

• Wüsten wachsen
• Gletscher schmelzen
• Der Meeresspiegel steigt
• Die landwirtschaftlich nutzbare Erdoberfläche wird weniger - aber die Erdbevölkerung steigt weiter

Ursache für den Tem­peratur­anstieg ist der globale CO2- und Methan-Ausstoß, der seine Ursache im Ver­brennen von fossilen Energieträgern (Erdöl und Erdgas) hat. Im Verkehr, bei der Stromerzeugung, in der Industrie und in den Privat­haushalten wird durch das Verbrennen von Erdöl und Erdgas viel CO2 in die Atmosphäre freigesetzt, was zum Klimawandel beiträgt.

Der Acker in Lindach (ca. 20,5 ha) könnte eine Photovoltaik-Leistung von 18.450 kWp (Kilowatt Peak) haben. Bei einer spezifischen Jahres­leistung von ca. 1100 kWh/kWp ergibt sich ein Stromertrag von ca. 20.500.000 kWh (20,5 Mio.). Je Hektar Ackerfläche (einschließlich Ausgleichsflächen) ist ein Stromertrag von 1.000.000 kWh (1 Mio.) zu erwarten.

Die Maispflanzen von 1 Hektar Ackerland haben einen Energieinhalt von ca. 40.000 kWh. Daraus entstehen in einer Biogasanlage ca. 16.000 kWh Strom und 24.000 kWh Wärme. Werden diese Erträge ins Verhältnis gesetzt, so liefert 1 ha PV-Fläche etwa 60mal mehr Strom als Mais in einer Biogasanlage. Zum Vergleich:

• 1 ha Wald liefert 10.000 kWh Wärme (entspr. ca. 1000 Liter Öl).
• 1 ha Acker liefert 7,5 Tonnen Weizen bzw. 27.000 kWh Energie als Lebensmittel (Weltrekord 17 Tonnen; 1 kg Weizen hat einen Energieinhalt von ca. 3,6 kWh).
• 1 ha Mais liefert 40.000 kWh Energie, die in Biogas-Anlagen zu 16.000 kWh Strom und 24.000 kWh Wärme (ca. 24.000 Liter Öl) umgewandelt werden.
• 1 ha PV-Freiflächenanlage inkl. Ausgleichsfläche liefert 1.000.000 kWh (1 Mio. kWh) Strom, etwa 60mal mehr als ein Hektar Mais.

Der Strom der PV-Freiflächenanlage in Lindach kann/sollte Strom aus Braun­kohle­kraft­werken mit geringem Wirkungsgrad ersetzen: 1,260 kg CO2-Ausstoß für 1 kWh Strom, was einer Gesamt-Einsparung von über 25 Mio. kg = 25.000 Tonnen entspricht. Nach Aussagen der Energie­genossen­schaft Freising kann eine Freiflächen­anlage dreifach genutzt werden:

• Zur Erzeugung von regenerativem Strom
• Die gesamte Fläche kann zum Biotop mit über 60 verschiedenen Pflanzen werden
• Zur Nahrungsmittel­produktion, wenn die Fläche zusätzlich mit Schafen beweidet wird

Gegenstand der Bau- und Umwelt­ausschuss-Sitzung am 16.09.21 wird der Auslegungs- und Billigungs­beschluss für den Bebauungs­plan Solarpark Lindach sein. In der Süddeutschen Zeitung vom 09.09.21 steht auf Seite 14, dass sich Natur und Klima nur gemeinsam retten lassen. Das müssen wir bedenken.

Von Dr. Ernst Nold, 09.09.21

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