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Unzufriedene Kollbacher
Bei dem Themenabend "Obdachlosigkeit", zu dem Bürgermeister Fath am 21.07.17 in die Aula der Grundschule eingeladen hatte, zeigte die Diskussion klare Fronten zwischen einigen Kollbacher Bürgern und dem Großteil der Anwesenden. Die einen hätten gefragt werden wollen, bevor die Gemeinde beginnt, zwei Container für maximal vier Obdachlose in ihrer Nachbarschauft aufzustellen, die anderen wehren sich gegen die Stigmatisierung von Bevölkerungsgruppen und appellieren an Menschlichkeit und Solidarität innerhalb der gesamten Gemeinde Petershausen.

Zu Beginn hatte Jan Scheuermann von der Wohnungslosenhilfe Südbayern die Situation in München, den Umlandgemeinden und Bayern erläutert und Beispiele genannt, wie leicht Menschen in Obdachlosigkeit geraten können. Er schilderte die Pflichten des Landratsamts als Sozialhilfeträger und die der Kommune Petershausen, die mit ihrer Sozialstelle viel mehr diesem Personenkreis zu helfen versucht, als sie es eigentlich müsste. Lena Wirthmüller von der Caritas Dachau bestätigte dies und bedauerte, dass auch bei der Caritas zu wenig Kapazitäten frei sind, um den Benachteiligten noch mehr auch vor Ort zu helfen. Die anwesende Mitarbeiterin der Gemeinde Karlsfeld erzählte, dass man dort schon sehr lange gegen Obdachlosigkeit zu kämpfen hat und schon vor Jahren eine Anlage am Ortsrand gebaut hat, die immer wieder vergrößert werden musste. Auch bei Bau und Erhalt von Sozialwohnungsanlagen ist Karlsfeld vorne dran.

Christa JürgensonnIn Petershausen, wo mehr günstiger Wohnraum seit Jahren erfolglos von verschiedenen Gemeinderats-Fraktionen gefordert wurde, konnten in dieser Wahlperiode nun endlich im Baugebiet Rosenstraße dreißig Prozent des Baulands von der Kommune erworben werden, und sie plant, davon wiederum einen großen Teil für Sozialwohnungen bereitzustellen. Baubeginn soll in drei Jahren sein. Das ist spät - aber immerhin. Hoffen wir, dass diese Wohnungen eine Erleichterung für unseren angespannten Wohnungsmarkt bringen - ein Ersatz für eine Unterbringung für Obdachlose ist das aber nicht!

Für solche "Fälle" benötigt die Gemeinde jetzt ein Dach über dem Kopf, meist kurzfristig. Deshalb beschloss der Gemeinderat Ende letzten Jahres, ein Grundstück mit Baurecht Am Anger in Kollbach zu erwerben. Auch auf der Bürgerversammlung wurde dies kundgetan. Nun wurden die Container geliefert und sollen aufgestellt werden. Jetzt behaupten die Anwohner dort, dass sie nicht informiert oder gefragt wurden, auch über die Auswahl der Bewohner. Es liegt allerdings in der Natur der Sache, dass die zukünftigen Bewohner der Anlage nicht lange ausgesucht werden können.

Die Fronten der Diskussion kristallisierten sich immer mehr heraus, auch Moderator Klaus Reindl konnte daran nichts mehr ändern und nur wiederholt an alle appellieren, dass man miteinander reden und gegenseitiges Vertrauen aufbauen solle.

Von Christa Jürgensonn, 22.07.17


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