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Ideen für Zentrumsmagnete
An 12 Tagen hatten Petershausens Bürger die Möglichkeit, sich zwischen 17 und
19 Uhr in dem neuen VHS-Raum in der Indersdorfer Straße 1c mit dem Zentrum des
Orts und neuen Anziehungspunkten dafür auseinander zu setzen, Ideen für Neues
zu entwickeln und darüber zu diskutieren.
Die kommunale Agenda-21-Gruppe hatte mehrere Veröffentlichungen des ISEK-Prozesses (Integriertes Städtebauliches Entwicklungs-Konzept) ausgehängt. Es gab ein Luftbild, auf dem man die Situation des Zentralortes von oben betrachten konnte und in dem man auch malen durfte, und Fotos von bestimmten Plätzen mit Anregungen, wie man diese noch verschönern könnte. Die Besucher konnten aus den Fotos auswählen und sie an die entsprechenden Aufnahmen der jetzigen Situation anheften.
Es ging und geht vor allem darum, Petershausen sein innerörtliches Geschäftsleben und seinen lebendigen Charakter zu erhalten. Petershausen hat viele Einwohner, die oft und gern hier einkaufen und sich hier aufhalten. Dies soll so bleiben - aber das reicht nicht! Wir brauchen nicht nur mehr Einwohner, die vor allem hier einkaufen, sondern auch die Menschen von außerhalb, die oft nur unseren Bahnhof kennen und nutzen. Deshalb waren Ideen von vielen Seiten gefragt, was dafür zu tun ist. Es soll Spaß machen, sich in unserem Zentrum aufzuhalten, hier einzukaufen und zu flanieren.
Und siehe da: Die Besucher schrieben ihre Ideen, Gedanken und Wünsche auf Wandtafeln und in den bereit gelegten Block. Zum Workshop gab es viel zu tun, alles festzuhalten und so einander zuzuordnen, damit nichts verloren geht und auch Dritte damit etwas anfangen können.
Die Quintessenz könnte man so beschreiben: Die Bürger, die hier mitgemacht haben, wünschen sich ein vom Durchgangsverkehr befreites oder wenigstens stark verkehrsberuhigtes Zentrum. Sie stellen sich Ecken zum Verweilen vor, wo es Bänke gibt. Sie wünschen sich Plätze, an denen man sich trifft und kommuniziert, mit oder ohne Verzehr. Sie wünschen sich Blumen, auch Kräuter, die man ernten kann, blühende Sträucher, mehr Bäume und schön gestaltete Brunnen mit "erlebbarem Wasser".
Was waren das nun für Leute, die mitgemacht haben? Um eines vorweg zu nehmen, es gab auch jüngere Besucher, so etwa ein junges Mädchen, das sich Kino und Schwimmbad wünscht und einen Platz im Ort, wo man sich trifft und auch mal Musik hören kann. Auch Eltern von Kleinkindern waren da, die sich intensiv mit Vorhandenem und Machbarem auseinandersetzen. Aber vor allem waren es die älteren Besucher, etwa ab 50 aufwärts.
Wo aber waren die 15- bis 25-Jährigen, die hier in die Schule gegangen sind und Freundschaften geschlossen haben, die gern im JUZ zu Hause sind und sich ja auch an Gemeinschafts-Aktionen wie dem Ramadama beteiligen? Haben sie die Hoffnung aufgegeben, dass sie in Petershausen mitwirken und etwas bewegen können? Und wo waren die Geschäftsinhaber, die vom Petershausener Kundenkreis leben und ganz sicher Anregungen geben und bekommen können, wie sie ihr Geschäft halten und ausweiten können? Vielleicht glauben einige, dass irgendwer sich schon darum kümmern wird, dass Petershausen sein Zentrum mit seinen Geschäften erhalten bleibt. Vielleicht haben sie aber auch Angst vor Veränderungen. Offensichtlich haben viele aber noch nicht wahrgenommen, dass man heute etwas tun muss, damit es morgen und übermorgen genauso gut wird oder sogar noch besser.
Von Christa Jürgensonn, 14.04.16
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