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Wir brauchen Dachau AGIL!
Eine Mehrheit der Fraktionen im Kreistag hat den Antrag gestellt, zukünftig die Finanzierung der Naherholungs- und Tourismus-Aktivitäten des Landkreises zu streichen. Dies wurde bereits über die regionale Presse kommuniziert, so dass der Vorstand von Dachau AGIL (Amper-Glonn-Ilm-Land) nun davon ausgehen muss, dass diese Mittel kurzfristig nicht mehr zur Verfügung stehen werden.

Marcel Fath
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Sehr dankbar bin ich, dass unser Landrat Stefan Löwl auch als Vorstandsmitglied gegen den üblichen politischen Trend eben nicht um den heißen Brei herumredet und die Tatsachen offen beim Namen nennt. Während der Corona-Pandemie haben die Kolleginnen von Dachau AGIL den Menschen unserer Region, z.B. durch unsere Entdeckerpakete, die wunderschöne Natur mit den vielfältigen Erholungsangeboten unseres Landkreises nahe gebracht. Sie haben damit einen wesentlichen Beitrag zur klimaschonenden und gesunden Naherholung auf Themenwegen und vernetzten Spielplätzen geleistet. Die vielen engagierten Menschen in und um Dachau AGIL haben im zurückliegenden Jahrzehnt die positive Identität unseres Landkreises wesentlich mitgeprägt. Auch das Überleben vieler gastronomischer Angebote in der Region ist mit diesen vielen kleinen und notwendigen Beiträgen unterstützt worden.

Als geschäftsführender Vorsitzender von Dachau AGIL e.V. sehe ich mich für die betroffenen Mitarbeiterinnen wie auch für die Umsetzung der bisher klugen Ziele des Landkreises verantwortlich. Zugegebenermaßen müssen unsere Kommunen die derzeit desolate Kombination aus trüber wirtschaftlicher Perspektive und den hohen Rechnungen durch vermeintliche Freibier-Runden der Parlamente wie Ministerien in München und Berlin bitter bezahlen. Den Gemeinden des Landkreises wird als Nettozahler am Ende der Nahrungskette eine ungeheure Last aufgebürdet. Damit ist es soweit nachvollziehbar, dass auch der Landkreis sparen muss. Durch den Wegfall der Teilnahme an der Grünen Woche in Berlin wurde das bereits adressiert.

Als Bürgermeister einer Landkreis-Gemeinde weiß ich um diese Notwendigkeiten ebenfalls nur zu gut. In Erinnerung rufen möchte ich jedoch auch, dass unser Landkreis seit bald acht Jahrzehnten eine große Bürde aus der Nachkriegszeit tragen muss. Geschichtsbewusste Mitmenschen und Politiker wissen darum. Lange Zeit haben viele Unternehmen eine Ansiedlung im Landkreis Dachau deshalb vermieden. Die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region wurde dadurch wesentlich beeinträchtigt. Eine ununterbrochene Arbeit am positiven Image ist vor diesem Hintergrund doch ein Muss.

Im Falle einer Einstellung der entsprechenden Aktivitäten des Landkreises wären all die Kraftanstrengungen der Vergangenheit letztlich vergeblich gewesen. So etwas lässt sich auch nicht einfach in ein paar Jahren ad hoc wiederbeleben. Die Menschen und ihre Kompetenzen sind ganz schnell weg und offen bliebe die Frage, wer sich um neue Angebote und die Qualitätssicherung all der bereits geschaffenen Wege und Orte kümmern soll. Der Kreistag möge bei seiner demokratischen Entscheidung deshalb bitte auch die langfristigen Folgen derselben bedenken.

Marcel Fath, 1. Vorsitzender Dachau AGIL e.V., 06.03.24


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