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Fairtrade für eine gerechtere Welt
Krieg in Europa mit schlimmen Folgen für den Hunger überall auf der Welt,
Klimawandel und Energiekrise mit steigenden Preisen, Corona und Inflation,
Fluchtbewegungen vieler Menschen, die nicht mehr in ihrer Heimat leben können,
werfen unser Leben mehr und mehr durcheinander.
Umso mehr
sollten wir uns um diejenigen kümmern, denen es weit schlechter geht. Noch immer
profitieren wir Mitteleuropäer von unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen
in Afrika, Asien und Südamerika, die unsere Preise niedrig halten und den
Menschen dort ein gutes Auskommen unmöglich machen. Ein Beispiel ist unser
großer Bedarf an Natursteinen für Terrassen, Mauern und Gräber: Am billigsten
sind die aus Indien, wo ohne jeglichen Schutz für Augen oder Lunge bereits
Kinder zum Abbau herangezogen werden. Natursteine gibt es auch aus Europa, wo
man sich auf gerechte und nicht krankmachende Arbeitsbedingungen verlassen
können sollte, allerdings sind sie teurer. Von einer grundlegenden Verbesserung
der Lebensbedingungen in der anderen Welt profitieren wir alle, auch weil
vielleicht unzählige Fluchtbewegungen dann ausbleiben würden.
Wenn wir Verbraucher nach "fair" hergestellten und gehandelten Artikeln fragen würden, könnten wir wenigstens diejenigen unterstützen, die in Kooperativen in verschiedenen Herstellungsländern Kaffee, Tee und Schokolade, Lebensmittel und Gewürze, Kleidung und Kunsthandwerk, Lederbälle und vieles andere mehr herstellen, den dort Beschäftigten ein faires Einkommen sichern und sogar noch Geld für Bildungsinitiativen und technische Weiterentwicklung von Landwirtschaft und Handwerk übrigbleibt.
Die
Produkte sind mit verschiedenen Logos gekennzeichnet, die über die Jahre bei
mehreren Organisationen unabhängig voneinander entstanden.
Mit dem Preis für ein Fairtrade-Produkt, v.a. von »GEPA (seit 1975 die erste deutsche Fairtrade Company), bezahlt der Kunde nicht nur den tatsächlichen Wert einer Ware, sondern darüber hinaus in den Herstellungsländern Schulen und Bildungseinrichtungen und vor allem die Unabhängigkeit von Großkonzernen, die dort oft ohne Rücksicht auf Natur und Klima und fast immer auf Kosten gerechter und nicht krankmachender Arbeitsbedingungen zu niedrigsten Preisen für sich selbst gewinnbringend herstellen.
Es ist somit wirklich wichtig, dass wir als Kunden nach Waren fragen, die "fair" hergestellt und gehandelt wurden. Das Angebot im Weltladen in Petershausen besteht ausschließlich aus solchen Produkten, ergänzt z.B. durch Unser-Land-Lebensmittel.
Damit
wir alle unser Konsumverhalten mehr und mehr danach ausrichten, unter welchen
Umständen die Ware produziert und hierher geliefert wurde, hat Petershausen die
Zertifizierung zur Fairtrade-Gemeinde beim Verein
Transfair, der auch die Maßstäbe für Fairen Handel in Deutschland festlegt,
angestrebt und erhalten. Seit 2015 können wir diese Auszeichnung führen.
Im Jahr 2023 steht bereits die dritte Verlängerung an. Dazu müssen wir erneut bestätigen, dass im Einzelhandel faire Waren zu bekommen sind, dass Kitas, Schulen, Kirchen, Vereine, Gaststätten, vor allem auch die Gemeindeverwaltung ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern faire Produkte anbieten und Aktionen und Weiterbildungs-Maßnahmen auf diesem Gebiet stattfinden.
Faire
Produkte gibt es im Ort darüber hinaus nicht nur im Fairkaufladen, sondern auch
in Einzelhandels-Geschäften wie etwa Aldi, Blumen-Birkl, Edeka, Hannahs
Bioladen, Landmarkt Braumiller, Norma oder Rossmann.
Ganz neu dabei werden die Sportgaststätte Olympia und das Cafe Landleben des Rundum-Vereins sein: Bereits jetzt kann man dort verschiedene GEPA-Teesorten bestellen. Im Döner-Häusl kann man mit fairer Gewürzmischung nachwürzen und gelbe Limo ordern. Mit der Arche Noah und dem Kindergarten der Aktiven Schule haben wir nun zwei als Eine-Welt-Kita zertifizierte Kindertagesstätten. Geschenkkörbe und -Taschen zu besonderen Anlässen oder für Jubilare von Gemeindeseite, vielen Vereinen und den Kirchengemeinden sind voller Fairtrade-Artikel und fast alle Kindertagesstätten verschenken zu Nikolaus faire Schokolade.
Mit
einem positiven Votum aus dem Gemeinderat kann der Antrag auf Fortsetzung der
Auszeichnung zur Fairtrade-Gemeinde gestellt werden - in der Hoffnung, dass
faire Bedingungen bei Herstellung und Handel überall auf der Welt es irgendwann
ermöglichen, dass jeder Mensch gesund und nach seinen Vorstellungen leben kann.
Von Christa Jürgensonn, 16.11.22
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