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Fit für die nächsten Jahrzehnte
Im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungs-Konzepts, kurz ISEK,
wurden vom Steuerkreis [Bild] Ziele und Maßnahmen für die zukünftige
Entwicklung Petershausens entwickelt. Der Steuerkreis besteht aus etwa 20
Personen, darunter Vertreter des Gemeinderats, der Verwaltung und des
Planungsbüros Dragomir, ferner Akteure aus lokalen Vereinen und Organisationen
sowie Bürgerinnen und Bürger.

Im
August 2016 wurde ein Katalog der ausgearbeiteten Maßnahmen fertiggstellt.
Dessen Verabschiedung durch den Gemeinderat soll im September 2016 erfolgen.
Allein die darin enthaltenen Punkte mit der höchsten Priorität, die
nachfolgend aufgelistet sind, werden die Gemeinde absehbar jahrelang
beschäftigen. Sie werden auch einen erheblichen Finanzierungsbedarf mit sich
bringen, der glücklicherweise in eine Niedrigzins-Phase fällt.
1. Ortszentrum und Ortsbild
- Feinuntersuchung Ortsmitte zur städtebaulichen Neuordnung des
Pertrichplatzes und Marktplatzes (Sparkassen-Areal) mit Prüfung der Integration
eines Bürgerhauses/VHS, entsprechender Verkehrsberuhigung und verbesserter
Anbindung entlang der Jetzendorfer Straße für den Fuß- und Radverkehr.
- Neuordnung bzw. Neubebauung des Sparkassen-Areals mit Marktplatz
entsprechend den Ergebnissen der Feinuntersuchung.
- Neugestaltung der öffentlichen Flächen und des Straßenraums um den
Pertrichplatz, Jetzendorfer und Münchner Straße zur Schaffung von
Aufenthaltsqualität, Barrierefreiheit und Beruhigung des Verkehrs entsprechend
der Ergebnisse der Feinuntersuchung u.a. durch ausreichende Möblierung und
attraktive einheitliche Belagsgestaltung.
- Neuordnung und Umgestaltung der Bahnhofstraße als 3. Bauabschnitt im Zuge
der derzeit stattfindenden Ortskernsanierung zur Erhöhung der
Aufenthaltsqualität, Verbesserung der Barrierefreiheit und zur
Verkehrsberuhigung, entsprechend der in Bearbeitung befindlichen Planungen
unter Einbeziehung der Anlieger.
- Erweiterung und Umbau der Grundschule gemäß der Machbarkeitsstudie.
- Fertigstellung und Etablierung einer Nutzung für das Bahnhofsgebäude.
2. Wachstum, Wohnumfeld, Siedlungsentwicklung
- Schließung von Baulücken, Aktivierung von Brachen sowie Nachverdichtung
innerhalb bestehender Bebauung unter Ausnutzung bestehender Erschließungen
(Steuerung eines verträglichen Wachstums in den Ortsteilen) unter Bewahrung des
dörflichen und landwirtschaftlichen Charakters.
- Schaffung eines vielfältigen und flexiblen Angebots an Wohnformen unter
besonderer Berücksichtigung der Belange von Familien, Singles und Senioren
(Barrierefreiheit und kleinere Wohnungen).
- Förderung des sozialen Wohnungsbaus durch Beratung und Unterstützung durch
die Gemeinde, in Form von z.B. Wohnungsbau-Genossenschaften oder durch
Ausnutzung von Förderprogrammen zur Schaffung von kommunalem Wohnungsbau.
- Stadt- und Einzelhandels-Coaching zur Modernisierung und
Qualitätsverbesserung im Bereich Einzelhandel und Dienstleistungen.
- Umsetzung und Realisierung der Beratungsinhalte zur Schaffung einer
verbesserten z.B. Schaufenster-Qualität, Warenpräsentation und Ladengestaltung.
- Marketingmaßnahmen realisieren bzw. intensivieren (z.B. Event-Marketing,
Flyer).
- Maßnahmen zur Vermeidung und Beseitigung von Leerstand (inklusive
Leerstands-Kaschierung und Marketing-Maßnahmen) initiieren.
- Fußläufige Erreichbarkeit nahversorgungsrelevanter Angebote in zukünftiger
Wachstumsregionen vorsehen.
- Sorgfältige Steuerung der zukünftigen Gewerbe- und
Einzelhandels-Entwicklung durch punktuelle Ansiedlung kleinerer, emissionsarmer
Handwerks- und Gewerbebetriebe innerhalb des Hauptortes Petershausen zur
Belebung der Ortsmitte; Ansiedlung von mittelständigem Gewerbe in
verkehrsgünstigen Lagen ohne Belastung der Ortsteile mit hohem
Durchgangsverkehr.
- Förderung einer konzentrierten Erweiterung der ärztlichen und medizinischen
Versorgung in der Ortsmitte.
- Erweiterung und Stärkung des Gastronomie- und Beherbergungs-Gewerbes in
Petershausen, ggf. durch Schaffung neuer Flächen im Zuge der Neuordnung des
Sparkassen-Areals oder durch neue Konzepte.
3. Mobilität und Verkehr
- Steigerung der Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität im Ortskern durch
geschwindigkeits-reduzierende Gestaltung der Hauptdurchfahrt Indersdorfer
Straße - Bahnhofstraße - Marbacher Straße (Wirksamkeit der Nordumfahrung
erhöhen).
- Feinuntersuchung zur Optimierung der Knotenpunkte am Pertrichplatz mit dem
Ziel der Verbesserung der Querbarkeit.
- Reduktion der gefahrenen Geschwindigkeit und Erhöhung der
Verkehrssicherheit im Bereich der Ortseingänge Petershausen durch Einbau von
Querungshilfen oder Kreisverkehren.
- Verbesserung der Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit an weiteren
Knotenpunkten: Ziegeleistraße/ Mitterfeldstraße - Jetzendorfer Straße; Heimweg
- Münchner Straße; Marbacher Straße/ Rosenstraße (Industriering) -
Gartenstraße; Westring - Indersdorfer Straße; Indersdorfer Straße im Bereich
Bgm.-Ludwig-Götz-Weg/ Asbacher Weg.
- Frühzeitige verkehrliche Bewertung der städtebaulichen Entwicklung (Wohnen,
Gewerbe, Einzelhandel).
- Stärkung des weitgehend vorhandenen Wegenetzes für Fußgänger und Radfahrer
(zusammen mit Wohnstraßen) abseits der stark befahrenen Straßen. Optimierung
der Engpässe (kurze Strecken entlang dieser Straßen, Absicherung von
Querungsstellen).
- Verbesserung und Ausbau sicherer und barrierefreier Querungsmöglichkeiten
in den Bereichen Jetzendorfer Straße - Pertrichplatz; Marbacher Straße -
Gartenstraße - Industriering; Westring - Indersdorfer Straße; Indersdorfer
Straße auf Höhe Bgm.-Ludwig-Götz- Weg - Asbacher Weg; Münchner Str. auf Höhe
der Kinderkrippe.
- Schaffung eines "Radringes Petershausen": Beseitigung von Gefahrenstellen;
Beseitigung von Engpässen im Längsverkehr z.B. entlang der Jetzendorfer Straße
zwischen Mitterfeldstraße und Indersdorfer Straße; anschließende Vermarktung
über Öffentlichkeitsarbeit, Pläne und Beschilderung.
- Fußweg von der Rosenstraße zum nördlichen Zugang des Bahnsteigs beleuchten
und befestigen, im Zuge der Bebauung des Areals (BP Rosenstraße) barrierefrei
ausbauen.
- Im Zuge der Ortskernsanierung das Platzangebot für Fußgänger in der
Bahnhofstraße verbessern (Breiten, Parker, Barrierefreiheit) in Verbindung mit
Umgestaltung.
- Verbesserung der Leistungsfähigkeit und der Attraktivität des ÖPNV in den
Ortsteilen Glonnbercha, Weissling, Mittelmarbach, Obermarbach und Oberhausen
unter Einbeziehung und Ausbau alternativer Nahverkehrsmodelle (z.B. vorhandenes
Ruftaxi).
- Erstellen eines Schulwegeplans inkl. Identifizieren und Beseitigen von
Gefahrenstellen sowie die Markierung sicherer Schulwege und der Erarbeitung
eines Informationsblattes für Eltern.
4. Frei- und Grünräume, Naherholung, Glonn
- Erhalt und Ausbau von Rad- und Fußweg-Verbindungen in die umgebenden
Ortsteile und die angrenzende Landschaft.
- Neubau und Sanierung von Rad- und Fußbrücken: Querungsmöglichkeiten über
die Glonn und den Mühlbach: Sanierung der Brücke an der Dr.-Hörmann-Str.;
Neuerrichtung einer Brücke im Bereich des Wertstoffhofs zur Verbindung mit der
Siedlung am Wendelstein.
- Schaffung von qualitätsvollen, differenziert nutzbaren Freiflächen als
Naherholungsbereiche für unterschiedliche Altersgruppen an der Gartenstraße,
südlich der alten Siedlung, an der Knorr-Villa, in der
Wendelstein-Siedlung.
5. Soziales, Bildung, Nachbarschaft
- Weiterführung und bedarfsgerechter Ausbau einer qualitätsvollen
Kinderbetreuung.
- Errichtung eines Bürgerhauses bzw. Kulturzentrums. Schaffung von Räumen für
Veranstaltungen unterschiedlicher Größe und Nutzung für Vereine, Bürger,
kulturelle Einrichtungen, VHS, Musikbildung usw. in möglichst zentraler Lage.
Der Steuerkreis konnte somit eine umfangreiche, aber nicht unrealistische
Liste von Maßnahmen entwickeln, um Petershausen fit für die nächsten Jahrzehnte
zu machen. Einzelne Punkte und Prioritäten werden sicher noch Gegenstand einer
abschließenden Diskussion im Gemeinderat sein. Manches hängt auch noch von der
Verfügbarkeit entsprechender Grundstücke ab, was erfahrungsgemäß etwa bei
Freiflächen oder Radwegen immer wieder Probleme verursacht.
Von Herwig Feichtinger, 20.08.16
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