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Geschäfte ins Zentrum!
Zur Zeit wird viel darüber gesprochen, dass es dem Edeka-Markt in Petershausen an Platz mangelt - einerseits an Platz für ein größeres Sortiment, aber auch an Parkplätzen. Es wird deshalb über einen Umzug aus dem Zentrum heraus spekuliert - je nachdem, was man gerade noch als Zentrum definiert.

EdekaBereits 2005 wurde vom Gewerbeverein Petershausen zusammen mit dem bekannten Stadtmarketing-Experten Christian Klotz als Ziel definiert, dass die wichtigsten Angebote für zentrale Wohngebiete fußläufig erreichbar sein sollten und Einkaufs-Magnete im Ortskern den Kundenstrom bündeln müssen: Nur so wird die nötige kritische Masse erreicht, mit der der Einzelhandel im Ort auch in Zukunft erfolgreich sein kann - trotz des Wettbewerbs von Discountern außerhalb des Zentrums und Online-Anbietern.

Im Bauausschuss des Gemeinderats einigte man sich 2012 auf Antrag des Gewerbevereins darauf, dass der Ortskern die Bahnhofstraße mit dem Bahnhofsvorplatz und dem Anfang der Lagerhausstraße umfasst, den Kreuzungsbereich Bahnhof-/Marbacher Straße, den Pertrichplatz und den Marktplatz, die Indersdorfer Straße bis zur Einmündung Kirchstraße, die Jetzendorfer Straße bis zum Hubertusweg und die Münchner Straße bis zur Einmündung Jahnstraße. In der Regel soll neuer Einzelhandel nur in den dort angrenzenden Gebäuden zugelassen werden.

Nun ist natürlich nichts in Stein gemeißelt, und Beschlüsse kann man ändern, wenn sich Mehrheiten dafür finden. Je weiter sich aber ein Magnet wie Edeka von den sonstigen Angeboten in der Bahnhofstraße entfernt, die nun einmal die Einkaufsmeile darstellt, desto schneller könnte es mit der kritischen Masse vorbei sein. Statt den Bedarf in unterschiedlichsten und spezialisierten Geschäften vor Ort zu decken, könnten Kunden eher mal auf Angebote im Internet oder in einer nahe gelegenen Stadt ausweichen: In kaum mehr als 20 Minuten ist man per Zug in München. Diesem Wettbewerb fiel im Herbst 2015 bereits das Radio-, Fernseh- und Elektrogeschäft am Ort zum Opfer.

Was Christian Klotz 2012 mit seiner deftigen Formulierung "Die Ärsche müssen sich reiben" in und über Petershausen sagte [Video], hat immer noch Gültigkeit. Die Gemeinde muss sich bewusst sein, dass der Ort ohne einen klar umgrenzten Kern, in dem sich die Angebote konzentrieren, rasch seine Schaufenster und damit sein Gesicht verlieren würde. Natürlich ist nicht immer die beste Lösung realisierbar, aber die Zusammenhänge sollten stets vor Augen sein.

Von Herwig Feichtinger, 09.12.15


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