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Warnung vor Windows 10
Überwachung bis zum letzten Klick - so tituliert die Verbraucherzentrale
Rheinland-Pfalz ihre Analyse von Windows 10: Damit komme "ein Betriebssystem
auf den Markt, das den PC in eine Art private Abhöranlage verwandelt". Und
weiter heißt es: "Nach Smartphones und Tablets erfolgt jetzt auch am heimischen
Schreibtischrechner oder Notebook eine umfassende Beobachtung. Nutzer der
Windows-Vorgängerversionen 7 oder 8 können die neue Software kostenlos
erhalten. Alle Anwender bezahlen aber zusätzlich, nämlich durch die Preisgabe
ihrer Daten."
Zwar kann man in den Datenschutz-Einstellungen einiges davon deaktivieren, nachdem man bei der Installation die "empfohlenen" Einstellungen übernommen und somit alle Datenlecks unbewusst durchgewunken hat. Ein unbedarfter Anwender wird sich darüber allerdings kaum viele Gedanken machen.
Unerfreulich ist auch, dass manche so elementare Programme wie der von früheren Windows-Versionen bekannte Audio-Recorder oder das Media Center plötzlich fehlen. Für einige Funktionen gibt es Ersatz als so genannte Apps im Microsoft Store, die jedoch eine Online-Verbindung erfordern, einige auch eine Benutzeranmeldung bei Microsoft.
Schlimmer ist es für Otto Normalverbraucher, wenn nach dem Update auf die aktuelle Version 1511 vom November 2015 ein Drucker am Parallelport (LPT1 oder LPT2) die Arbeit komplett verweigert. Zwar kann man im Gerätemanager den Port deaktivieren und wieder aktivieren - schon läuft der Drucker wieder. Aber leider hilft das nur bis zum nächsten Neustart und ist somit kaum eine zumutbare Lösung.
Überhaupt scheint das jüngste Update 1511 ein Problemkind zu sein, denn es stellt ungefragt z.B. die Verknüpfung von PDF-Dateien auf Microsofts Edge-Browser um, selbst wenn man vorher ein anderes Programm dafür konfiguriert hatte. Ebenso sind Programme, die man vorher absichtlich deinstallierte, wie etwa XBox oder Skype, nach dem Update unerwünschterweise wieder da und lassen sich jetzt nicht mehr löschen. Oder Netzwerk-Geräte werden nicht mehr gefunden, weil sie das jetzt standardmäßig benutzte SMB3-Protokoll nicht unterstützen.
Von einem Produktiv-Einsatz von Windows 10 bei Endkunden muss deshalb wohl bis auf weiteres abgeraten werden.
Von Herwig Feichtinger, 26.11.15
Nachtrag 02.03.16:
Einige Fehler, u.a. der nicht benutzbare Parallelport und nicht gefundene
Netzwerk-Rechner, wurden mit dem Update vom 01.03.16 behoben, also nach "nur"
knapp vier Monaten.
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> Für die Kinder von Tschernobyl