X   
Petershausen

Petershausen mobil

Das Petershausen-Blog

Startseite Archiv Suche Kontakt

Informationen für Asylhelfer
Protokoll einer Veranstaltung am 20.05.15 mit Landrat Stefan Löwl [Bild] und Bürgermeister Marcel Fath sowie Frau Zull (Gemeinde Petershausen) und Herrn Hillmeier (Landratsamt, Abt. II: Soziales und Kommunales) in der Schul-Aula.

Stefan Löwl
+
Im Landkreis kommen pro Woche 20 neue Asylbewerber aus dem Erstaufnahmelager München an. Ob es bei dieser Zahl bleibt, darf bezweifelt werden, denn man rechnet bis Ende 2015 mit 40 Tsd. Menschen für Oberbayern und bis zu 1400 für den Landkreis Dachau.

"Fehlbeleger" (Asylantrag angenommen oder "geduldet" wegen momentanem Kriegszustand oder Epidemie) müssen sofort ausziehen und sich auf dem freien Arbeits- und Wohnungsmarkt etwas suchen.

Das Asylverfahren dauert 3 Monate im Schnitt, für Menschen aus Afghanistan aber z.B. nur 2 Wochen. D.h. für viele andere dauert es wesentlich länger, manchmal Jahre. Die Stellen für die Bearbeitung von Asylanträgen wachsen derzeit von 350 auf 2000. Chance auf Anerkennung hat derzeit ca. ein Drittel (10 % auf jeden Fall, 20-30 % vielleicht bis wahrscheinlich - nach längerem Verfahren). Nach Ablehnung müssen die Flüchtlinge zurück in ihr Heimatland.

Container für 3x25 Moduleinheiten werden voraussichtlich Anfang Juni neben dem Recyclinghof in Petershausen am Heimweg aufgestellt. Pro Einheit gibt es ein Sanitär- und ein Küchenmodul. Ca. 1 Woche benötigt man für Anschluss und Einrichtung der Container. In der Erstaufnahme fanden die Registrierung und verschiedene medizinische Untersuchungen statt. Im Asylbewerber-Containerdorf angekommen müssen sich die Leute bei der Gemeinde anmelden, im Landratsamt ggf. (die kein Bankkonto haben, was aber selten ist) ihr Taschengeld holen, in München zu bestimmten Behörden gehen.

Es wird pro 75 Asylbewerber eine Ganztagsstelle ausgeschrieben, Eingruppierung E4 oder E6, also Hausmeister, aber zusätzlich mit Erfahrung im Umgang mit Behörden. Herbergsvater wäre ein besserer Begriff. Damit dieser Mensch akzeptiert wird, versucht man, anerkannte Asylanten dafür zu gewinnen und auszubilden. Am besten wären mehrere solcher Mitarbeiter, die gemeinsam für verschiedene Standorte (z.B. Vierkirchen, Petershausen, Weichs) verantwortlich sind und im Team, aber auch in mehreren Schichten arbeiten.

Der Helferkreis sollte sich möglichst auf diejenigen konzentrieren, die eine Chance auf Anerkennung haben. Hilfe sollte immer Hilfe zur Selbsthilfe sein!

Bei der Gemeinde registrierte) Helfer sind über die Bayer. Ehrenamtsversicherung versichert. Bei Rückfragen steht Frau Zull zur Verfügung.

Ein Handy haben praktisch alle. Gewünscht: WLAN-Hotspot, Kostenbeteiligung ist unbedingt anzustreben. Innerhalb der ersten 3 Monate dürfen die Flüchtlinge nur Arbeiten auf kommunaler Ebene oder im gemeinnützigen Bereich leisten, ab dem 4. Monat stehen sie dem freien Arbeitsmarkt zur Verfügung.

Bei Eintreffen müssen die Leute begrüßt (aber nicht überfallen!) werden, auch von Mitgliedern des Helferkreises. Gut wären Einladungen zu Dorffesten, gemeinsames Kochen, Essen, Musik. Aber Distanz wahren: "Meinen Asylbewerber" gibt es nicht!

Medizinische Versorgung besteht nur aus "Notfallbehandlung". Dazu haben die Asylbewerber eine Art Krankenschein, den sie dem Arzt geben. Dieser entscheidet dann, ob es sich um einen Notfall handelt.

Bei allen Fragen ist die Sozialberatung der Caritas der kompetenteste Ansprechpartner. Dort gibt es auch Schulungen. Landkreisweite Treffen von Helferkreis-Mitgliedern werden von dort organisiert.

Von Christa Jürgensonn, 21.05.15


Die letzten fünf vorherigen Beiträge:

07.05.15 Was brauchen Asylbewerber?

06.05.15 Lärmaktionsplanung der Bahn

09.03.15 Bürgerwerkstatt Mobilität

18.01.15 Energiedialog in Petershausen?

28.12.14 Hurra, der Rufbus ist da!