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Pedelec - Rad mit Rückenwind
Keine andere Fahrzeugart hat in den letzten Jahren solche Zuwachsraten erlebt wie das Pedelec (Kurzform von Pedal Electric Cycle). Im Jahr 2012 waren in Deutschland bereits etwa 1,3 Mio. solcher Elektromotor-unterstützter Fahrräder in Benutzung, in China sogar rund 40 Millionen. Kein Wunder: Bei nicht allzu schlechtem Wetter lassen sich die allermeisten Besorgungsfahrten damit ohne große Anstrengung erledigen, solange man keine Getränkekisten oder sonstige sperrige oder schwere Lasten transportieren muss. Auch der schweißfreie Weg an den Arbeitsplatz ist damit bei einer Entfernung von 10 oder 20 km kein Problem, selbst bei deutlichen Steigungen.

PedelecPedelecs dürfen eine Motorleistung von maximal 250 W erbringen, der Motor dient dabei aber nur der Unterstützung. Man muss also nach wie vor treten und braucht dafür nur deutlich weniger Kraft. Bei 25 km/h schaltet sich der Motor ab. Dafür braucht man keinen Führerschein und kein Nummernschild, es besteht keine Helmpflicht, und wie mit einem herkömmlichen Fahrrad darf man auch alle Radwege benutzen. (Die alternative Bezeichnung E-Bike oder auch Elektro-Fahrrad ist etwas verwaschener, da damit manchmal auch Modelle ohne Motor-Limit gemeint sind, für die dann allerdings Führerschein, Helm und Nummernschild nötig werden.)

Die von den Herstellern genannten Angaben zur Reichweite, oft 60 km oder mehr, beziehen sich auf mehr oder weniger typische Teststrecken. Aussagekräftiger ist da schon, wieviel konkrete Strecken mit deutlicher Steigung dem Akku abverlangen: Von Petershausen über die Waldstraße in Glonnbercha zum Berghanerl - einer Anhöhe am Wendelstein - und über Kollbach zurück kostet bei der höchsten Unterstützungsstufe kaum Anstrengung und nur etwa 5 % Akkuverbrauch, von Petershausen auf dem Radweg parallel zur Dachauer Straße nach Kollbach und zurück kaum 3 %.

Von Petershausen über die Hügel bei Sollern und Thann nach Jetzendorf und zurück können dagegen schon an die 20 % einer Ladung draufgehen, nach Hohenkammer inklusive Rückfahrt knapp 10 %. Von Petershausen über Biberbach in den Biergarten von Mariabrunn und über Röhrmoos zurück darf man typisch mit einem Drittel einer Akkuladung rechnen.

Auf ebener Strecke ist der Verbrauch kaum nennenswert, der Motor kann dann aber auch ganz abgeschaltet werden, ebenso natürlich bergab - nur schade, dass der Akku dann von der Bremsenergie nicht aufgeladen werden kann, das wäre technisch wohl zu kompliziert und somit im Verhältnis zu teuer.

Üblicherweise werden abschließbare Lithium-Ionen-Akkus (LiIon) mit einigen Kilogramm Gewicht eingesetzt. Das Aufladen dauert je nach Modell ein paar Stunden, dazu ist allerdings gewöhnlich ein relativ großes und kaum zum Mitführen geeignetes Ladegerät erforderlich. Die meisten Pedelecs werden heute mit Alu-Rahmen gebaut, weil das Gesamtgewicht mit Motor und Akku sonst "untragbar" wird.

Da wegen der Motor-Unterstützung die typische Durchschnitts-Geschwindigkeit höher ist als bei einem herkömmlichen Fahrrad, sind eine stabile Bauweise und auch das Tragen eines Helms unbedingt sinnvoll. Bei einem vom ADAC und der Stiftung Warentest durchgeführten Test zeigten sich während eines 20.000-km-Streßtests bei einigen Modellen Lenker- und Rahmenbrüche, manche verursachten auch erhebliche Funkstörungen - Dinge, die man bei einer Probefahrt natürlich nicht bemerkt. Nur zwei Modelle von Stevens und Kettler schnitten insgesamt als "gut" ab. Der Kauf will also wohlüberlegt sein, immerhin kostet ein gutes Pedelec soviel wie ein älterer Gebrauchtwagen.

Von Herwig Feichtinger, 19.06.13

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