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Mit dem MVV-Bus unterwegs in Petershausen - Erfahrungen eines Pendlers
Wie
ist es zu erklären, dass trotz voller Parkplätze am Bahnhof so wenig Fahrgäste
in den MVV-Bussen anzutreffen sind? Warum nehmen es viele Pendler in Kauf,
wegen der Parkplatzsuche sogar Züge zu versäumen oder Strafgebühren wegen
ordnungswidrigem Parken zu riskieren, statt in den Bus zu steigen? Die Busse
sind fast immer pünktlich - und hier beginnt das Problem!
Die Fahrpläne sind auf direkte Anschlüsse ausgelegt, aber schon bei 5 Minuten Verspätung der S-Bahn oder des Regionalzuges wird es eng. Denn durch diese 5 Minuten - die von der Bahn nicht mal mehr als Verspätung deklariert werden - versäumen die Pendler abends häufig ihre Busse nach Kollbach oder Obermarbach. Den Busfahrern ist nichts vorzuwerfen, sie warten oft freiwillig noch ein paar Minuten zu, aber sie müssen sich an den Fahrplan halten und losfahren - auch ohne Fahrgäste. Diese spurten auf dem Bahnsteig und sehen den Bus dann gerade abfahren. In der letzten Woche geschah dies bei vier Fahrten zweimal, eine Pünktlichkeitsquote von 50 %. Das ist zu wenig, um den ÖPNV als attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr wahrzunehmen.
Solange die Bahn hier nicht deutlicher in die Verantwortung genommen wird, werden im schlimmsten Fall weniger statt mehr Busse fahren - eben weil die Fahrgäste fehlen. Man scheint vor den schon selbstverständlichen "Bitten um Verständnis" der Bahn zu kapitulieren, es wird als unabänderlich hingenommen. Ein Lösungsansatz wäre, die Busfahrzeiten flexibel an die ankommenden Züge zu binden, die technischen Möglichkeiten dazu gibt es. RIS - das Reisenden-Informations-System: www.igsbahn-muenchen.de informiert aktuell über die Verspätungslagen und könnte auch von Busfahrern abgerufen werden. Mit der Sicherheit, den Bus auf jeden Fall zu erreichen, wäre das wichtigste Merkmal des ÖPNV wieder gegeben: die Zuverlässigkeit!
Von Josef Mittl, 08.07.12
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